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Erzieherteam bereitet BaSchuKis auf ihre Schulzeit online vor

18. Mai 2020

BaSchuKi zu sein ist eine aufregende Zeit, denn es ist für die Kinder das letzte Jahr im Kindergarten bevor es in die Schule geht – dabei nehmen sie an einem extra BaSchuki-Programm mit eigenem Raum teil, dürfen in der Kantine essen und die Sporthalle der Großen benutzen. Aber in diesem Jahr ist alles anders. Aufgrund der Schulschließung gibt es auch kein „Schnuppern“ in die erste Klasse. Seit über 13 Wochen ist der Kindergarten bereits geschlossen und hat den Tag von den Kindern, aber auch vom Erzieherteam vor eine neue Situation gestellt. Die BaSchuKi-Erzieher Malte Spengler und Matthias Brüggmann haben von ihren Erfahrungen berichtet und gezeigt, wie ein Arbeitstag online aussieht.

Matthias Brüggmann hält interaktiven BaSchuKi-Unterricht online.

Der virtuelle Gruppenraum

„Am Anfang war es komisch, die Kinder nicht mehr jeden Tag zu sehen und die Arbeit von jetzt auf gleich aus dem Gruppenraum an den Computer zu verlegen. Es musste Material recherchiert, zusammengestellt und aufbereitet werden“, sagt Matthias Brüggmann. Dabei durchliefen die Erzieher einen stetigen Entwicklungsprozess, um für die Kinder optimale Angebote zur Verfügung zu stellen. In dieser Zeit waren die Rückmeldungen der Eltern sehr wichtig, denn so konnte schnell und flexibel reagiert werden. „Nach verschiedenen Feedbacks Seitens der Eltern, haben wir uns innerhalb des Kindergartenteams dafür entschieden, eine Cloud zu erstellen, den Weltenbummler. Hier gibt es einen gesonderten Ordner extra für die BaSchuKis, in dem wir nicht nur Aufgaben einstellen, sondern zum Beispiel auch kleine Videos drehen“, betont Malte Spengler. Neben der kontinuierlichen Bereitstellung von Materialien, Anleitungen und Aufgaben für zu Hause, war es den BaSchuKi-Erziehern wichtig, die Interaktion untereinander zu fördern und führten Zoom-Meetings für jeweils fünf BaSchuKis ein. Das ersetzt zwar nicht die Gruppenatmosphäre im Kindergarten, aber „die Kinder freuen sich jedes Mal uns und auch ihre Freunde zu sehen. Dies wird sowohl von den Kindern, als auch von den Eltern sehr gut angenommen“, so die Erzieher. Nach der Begrüßung in Zoom werden Sprachspiele mit selbsterstellten Fotos gemacht, Geschichten vorgelesen oder sprach- und mathematische Rätsel gelöst. Dabei legen die Erzieher Wert auf Abwechslung sowie auf stetige Weiterentwicklung, um allen Kindern ansprechende Angebote anzubieten. Auch mit den Eltern stehen die Teams über E-Mail, Zoom oder WeChat im ständigen Kontakt. Bedingt durch diesen kontinuierlichen Austausch können Fragen bezüglich Schuleintritt geklärt, möglich Ängste und Sorgen genommen werden.

Bei Zoom-Meetings können sich die Kinder sehen und austauschen.

Herausforderungen beim BaSchuKi-Unterricht online       

Die Verlagerung der Gruppenarbeit in die virtuelle Welt ist zeitaufwendig und fordert Flexibilität und Kreativität aller Erzieherinnen und Erzieher. Neben dieser Umstellung, ist es eine besondere Herausforderung als Team außerhalb der Schule, Absprachen zu treffen: „Das ganze Team spricht sich via Zoom, Teams oder WeChat detailliert ab. Jede Woche werden die Themen für den Weltenbummler besprochen, festgelegt und anschließend hochgeladen. Dadurch hat sich die interne Kommunikation deutlich verbessert. Wir haben uns als Team neu zusammengefunden und es entstehen immer neue tolle Ideen“, sagen beide BaSchuki-Erzieher. Nach anfänglichen technischen Schwierigkeiten auf allen Seiten sowie das „Gewöhnen“ an die Kamera, funktioniert der Online-Austausch mit den Eltern und Kindern mittlerweile sehr gut, „aber es ist nicht immer leicht, alle Kinder zu motivieren und deren Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten. Gerade in Hinblick auf mögliche Hintergrundaktivitäten oder -geräusche“, erklärt Matthias Brüggmann.

Chancen nutzen

Die beiden Erzieher sehen in der digitalen Gruppenarbeit auch Chancen für die Kinder, da sie bereits in sehr jungen Jahren Medienkompetenz vermittelt bekommen: „In einer immer schnelllebiger werdenden Welt ist Digitalisierung nicht mehr wegzudenken. Die Kinder lernen zum Beispiel, dass man im Internet auch mehr machen kann, als nur Videos zu schauen. Für uns als Erzieher ist es ebenfalls eine gute Möglichkeit, uns mehr mit dem Thema Digitalisierung im Kindergartenalltag auseinanderzusetzen. Nach der Wiedereröffnung werden wir sicherlich digitale Medien in verschiedene Arbeitsbereiche des Kindergartens mehr implementieren.“

Alle Bilder © Deutsche Schule Shanghai